Wer sich auf den Weg macht, unaussprechliche Geheimnisse zu ergründen, sollte seinen Verstand in Neopren hüllen, denn es geht abwärts, bis das Wasser am Hals steht und Feuchtigkeit aus der Wahrheit geatmet werden muss.
Vorsicht ist geboten. Unterwegs könnte man sich selbst abhandenkommen, von bösen Drillingen in die Irre geführt werden oder der wirkmächtigen Ziegenmilch Shub-Nigguraths erliegen.
Vom Stein von Rosetta zu Kryptologicae
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Der Stein von Rosetta im British Museum |
„Der Stein von Rosetta“ – ich weiß nicht mehr genau, wem aus
dem Team Feuerernte die Idee kam, ihn zum Thema des nächsten Novellenbandes zu
machen, doch ich erinnere mich gut, dass sie sofort auf fruchtbaren Boden fiel.
Der in drei Schriften (ägyptische Hieroglyphen, Demotisch und Altgriechisch) gemeißelte
Stein wurde 1799 von einem Soldat der napoleonischen Truppen auf dem
Ägypten-Feldzug zufällig im Schutt entdeckt und war eine wissenschaftliche
Sensation, da er maßgeblich dazu beitrug, ägyptische Hieroglyphen entschlüsseln
zu können. Ein tolles Ding also. Und eines der wenigen weltberühmten Artefakte,
das in der Realität tatsächlich größer ist, als man es sich vorstellt. Oder zumindest:
als ich es mir vorgestellt hatte. Grundsätzlich ist das eine gute Sache, weil
der fast 800 Kilo schwere Stein im British Museum heftig umlagert wird und mit
ihm vermutlich mehr Selfies gemacht werden als mit allen Stars bei Madame Tussauds
zusammen. Und selbst im größten Trubel ist er ehrfurchtsgebietend, wenn man
sich sein Alter vergegenwärtigt und überhaupt das, was das geschriebene Wort zu
übermitteln vermag. Etwas kitschig ausgedrückt. Kein Wunder also, dass wir ihn
als Autorenteam gern zur Inspiration heranzogen, quasi als Grundstein (haha)
unserer Erzählungen. Er hat jedenfalls – mal mehr und mal weniger deutlich – den
Weg in unsere Geschichten gefunden.
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Shop im British Museum - und das ist noch längst nicht alles, was es da zum Rosetta Stone zu kaufen gibt |
Souvenirs, Souvenirs. Der Rosetta-Stein auf Küchenschürzen, Tassen,
T-Shirts, Trinkflaschen, Untersetzern, Kugelschreibern, Radiergummis usw. usw.,
die Regale zum Bersten voll. Aber eben immer nur das eine Motiv. Wäre da nicht
vielleicht noch ein kleines Plätzchen frei für ein paar Ausgaben von
Kryptologicae? Ich finde, da würden sie hervorragend hinpassen.
Echte Schätze, erste Sätze
1. "Der geheime Katalog" von Tobias Reckermann
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Fiction begins with Tobias Reckermann |
2. "Collektivsingularis" von Felix Woitkowski
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Wenn die Welt absäuft: Rette sich, wer kann! |
4. "Die sieben Mysterien des Voynich-Manuskripts endlich gelöst: wer es schrieb und was es bedeutet, kein Scheiß! Der letzte Plot-Twist wird dich umhauen!" von mir
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Frauen bei der Arbeit im geheimnisvollen Voynich-Manuskript. Anleitung: Bilder angucken, Text bitte laut vorlesen! |